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1. Grundriß der neuern Geschichte - S. 27

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. (Engiant) unter 0ifabeí§ uní» I- 27 bíc Qcuófúíjrung bcr bcabfid)tigten 0emútf)ígung beó ^>aufeó Jpabóburg burd) bic Errichtung gleich mádjtigcr, unter fid) vcrcú nigtcr Staaten in Europa würde burd) [cinc Ertnorbung burd) St-anj Slavaíílac verhínbert. gür feinen, wegen Sftangelé an 2íuó* bilbung aud) fpáter tiid)t jur 0elbftrcgierung fv^igen, 0ol)n Üubwig Xiii. *) (1610—1643) fúí)rtc junád>ft feine jweiteganj von Eoncini, Íüíavfd)aü von hiñere, geleitete ©emahíinn, Soíaria von ‘Djíebící, eine verfdfwenberifdje Regierung, bió fiuineé, beó íxbnigó ©únftlíng, íf>reé Reiteró Ermorbung und ihre Entfernung vom Jjofc (1617) bewirkte. Einen 6alb barauf brohenben ^rieg jwifchen dem Könige und feiner ‘tdíuttcr, welcher ftd) viele mip vergnügte Ebelleutc anfd)(o|Ten, verfiinbertc ein vom gewanbten £)\ icí) e li cu, 33ífd)of von £ugon, 1620 vermittelter 23erglcidr, ein ^rieg gegen bic ‘Proteflanten (1620—1622) enbigte mit bcr S:eftátígung beó Ebíctó von 91anteó, §e|íigfeít erlangte die 9ve; g'erung aber erft, aló 9vid)c(ieu 1624 in bcu 0taatératí) und an ií)re 0pií<e trat. §. 3. England unter Elifabetf) und ,3ukob-I. ' 1558—1625. Eíifabetl) **), $od)ter Jjcinrich’ó 'Viii. und 3(nna 53o; íepn’ó, (1558—1603) eine §úr(tinn von großem ©cifre, ungcwóhm lid)er Smlbung und kraftvollem Eharaktcr, erklärte fid) balb für die Deformation und ließ fid) 1550 den 0uprematóe¿b leifren, ínbem bic 6ifd)6flid)e Sbúrbc und ein ifyeil beó katí)olifd)en ©ot* teóbienfreó bcibchaltcn und auf foldje Sffieife die bifd)öflid)e ober h°hc Äirdjc in England begrünbet tvurbe. 0íc berfelbett gegen; libertretcnbc Partei der ‘Puritaner ober ‘Prcóbptcríancr, wc(d)e, an Calvin fid) anfd)(icjjenb, größte Ssereínfad)ung bcr Äircfenvcr; faffung und beó ©ottcébienflcó und bic ftrengfte ^írd)cnjud)t ver; langten und den 0uprematóeib verwarfen, würden, fo wie die Katholiken und í)cftígei* aló biefe, befonberó burd) einen gci|tlid)en ©crid)t<5í)of, bic fiof)c Eommiffton, verfolgt, und mand)e fogar hin; gerid)tet. 33om ‘Parlament fud)te fid) Elifabeth burd) 23efd)rán; kung der 9led)tc bcffelben und burd) 0parfamkeit unabhängig ju *) o. Dtrtmnec Iv, 3—5s* **) fin»gart, ©cfdjidjtc von Gngíanb Vil Viii. v. Díaumct Ii, 402—622. 213 a O; emú tí) I, 19s ff.

2. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 20

1912 - Leipzig : Voigtländer
wurde in der Folge das Mutterrecht bei den Hereros in Gmaruru durchbrochen, mo auf den Kapitän Itianaffe 1898 dessen Sohn Michael folgte. Endlich folgten 1904 auf den Kapitän Kambazembi in waterberg, sich in die Erbschaft wie Herrschaft teilend, dessen Söhne David und Salatiel. Alle die genannten jüngeren Kapitäne waren beim Ausbruch des Hereroaufstandes 1904 am Ruder und an diesem als Führer beteiligt. Nach dieser Abschweifung kehre ich zur Schilderung des Ganges der Ereignisse zurück. Mit dem neuernannten stellvertretenden Kapitän Eduard Lambert wurde dann ein Schutzvertrag abgeschlossen, sowie dem Stamm etwa 500 den Betschuanen geraubte Ochsen wieder abgenommen und letzteren zurückgegeben, die übrige Beute dagegen, bestehend aus etwa 60 Gewehren und 30 Pferden, nach Windhuk geschickt. Der Stamm der Khauas-hottentotten erschien nunmehr verarmt und in feiner Wehrfähigkeit wesentlich beeinträchtigt. Dies hinderte aber nicht, daß er etwa ein Jahr später sich bereits wieder als gut bewaffnet und gut beritten erwies; mit welchen Mitteln, konnte nie ergründet werden. Am 9. März erfolgte dann der Aufbruch über den damals gänzlich verlassenen hauptort der roten Nation, hoachanas, von da den stark fließenden Auob abwärts nach Gokhas, bei welchem Platze die Truppe am 17. März eintraf. Der dort residierende Kapitän der Franzmann-hottentotten, Simon dooper, hatte sich an den Räubereien seines Freundes Lambert vielfach beteiligt, so zuletzt auch an dem Raubzuge gegen die Betschuanen. Da er indessen viel mächtiger war als der letztere, ihm auch direkt Strafbares nicht nachgewiesen werden konnte, so schien es angesichts des noch drohenden Xpitboifrieges ratsam, ein Auge zuzudrücken und den Kapitän als einen ehrenwerten Mann anzusehen und zu behandeln, von dieser meiner Gesinnung suchte ich den letzteren durch eine vorausgesandte Botschaft zu überzeugen (Unteroffizier Bohr). Indessen die Erschießung von Andreas Lambert hatte Simon dooper bei seinem bösen Gewissen nervös gemacht und ihn, wie sein Volk, in die höchste Erregung versetzt. Durch den zurückkehrenden Boten von dieser Sachlage in Kenntnis 20

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 107

1877 - Oldenburg : Stalling
- 107 ein Blitz einschlug und das Feuer der Begeisterung zu hellen Flammen anfachte. Die alte Hoffnung der Polen auf Frankreichs Untersttzung steigerte die Kampflust. Da erschien im October 1830 ein Befehl des Kaisers, das polnische Heer auf den Kriegsfu zu setzen. Man frchtete, da dasselbe als Vorhut gegen Frankreich verwandt, und Polen von russischen Truppen besetzt werden sollte. Die Verschworenen, der Be-vlkerung der Hauptstadt gewi, beschlossen die Ausfhrung ihres Planes.*) Zwar hatte man eine dunkle Kunde von der Verschwrung, und der Grofrst Konstantin war nicht ohne Warnung geblieben. Am 29. November Abends sechs Uhr wollte man losschlagen. Die Russen waren in der grten Sorglosigkeit. Whrend ihre Offiziere sich in Theatern oder in Gesellschaften befanden, und die Soldaten in den Kasernen sich selbst ber-lassen waren, hatte der Grofrst Konstantin den Abend in seiner gewohnten Umgebung auf seinem Lustschlosse Belvedere heiter begonnen, ohne die mindeste Gefahr zu ahnen, als sich pltzlich das Ungeteilter entlud. Die Verschworenen hatten die Rollen bertheilt; ein Theil hatte die Ermordung des Vice-knigs, ein anderer die Erstrmung des Zeughauses, ein drit-ter die berrumpelung der Kaserne bernommen. Das An-znden eines am Ende der Stadt gelegenen Brauhauses sollte das Signal fem. Unter dem Rufe: Tod dem Tyrannen!" strzten gegen zwanzig Verschworene nach dem Belvedere, tdteten den Viceprsidenten und einen General, der dem Grofrsten hnlich sah, und wollten schon in Constantms Gemach dringen, als dieser durch die Geistesgegenwart seines Kammerdieners gerettet ward, der die Thr verriegelte und seinen Gebieter in einer Dachkammer in Sicherheit brachte. Constantin, von dem Vorfall aufs uerste erschreckt, verlie auf geheimen Wegen das Schlo und die Stadt. Whrend die Verschworenen die Rettung Constantms als ein Unglck ansahen, scheiterte auch die Entwaffnung der russischen Re-gttnenter, die sich vor ihren Kasernen in Schlachtordnung auf-gestellt hatten. Aber die Hauptsache, die Erstrmung des *) Wie unvorsichg man dabei verfuhr, beweist der Umstand, da am Lustschlosse des Grofrsten ein Zettel angeschlagen ward: ,.Bon Neujahr an zu vermiethen!"

4. Theil 4 - S. 66

1862 - Breslau : Max
66 Neueste Geschichte. 2. Periode. Frankreich. und absteigen mußten, um ihm kniend ihre Ehrfurcht zu bezei- gen. Sogar vor seinem Schlosse mußte Jeder tief den Hut ab- ziehen. Wer ihm nur irgend verdächtig schien, wurde nach Si- birien geschickt. Er gab eine Menge neuer Verordnungen, die zum Theil lächerlich waren; z. B. verbot er runde Hüte, kurze Westen und lange Beinkleider, weil diese Trachten in Frankreich aufgekommen waren und er die Franzosen haßte. Die Unzufrie- denheit mit ihm wurde immer größer, besonders da er die Gar- den und den Adel beleidigte, und so bildete sich eine Verschwö- rung gegen ihn. Graf Pahlen und General Benningsen leiteten das Complot; Ersterer war der Liebling Pauls. Dieser hatte ihn mit Ehren und Landgütern überhäuft und ihm sein ganzes Vertrauen geschenkt. Den Tag vor der Ermordung schrieb die Schauspielerin Chevalier, auf welche Paul viel hielt, an den Kai- ser und entdeckte ihm die ganze Verschwörung. Er ließ sogleich Pahlen kommen. „Da lies!" sprach er. Der Graf las und er- schrak, faßte sich aber schnell. „Es ist Alles wahr, Sire!" sagte er; „aber seien Sie ohne Sorgen. Ich gehöre zur Verschwörung und leite Alles. Nur um Sie nicht zu beunruhigen, habe ich geschwiegen. Lassen Sie nur die Sache zur Reife kommen, da- mit ich die Verräther zu den Füßen Ihres Thrones legen kann." Paul ließ ihn gehen. Pahlen eilte zu den Verschworenen und diese (unter ihnen die Gebrüder Subow und der General Uwarow) begaben sich gleich am folgenden Tage, am 23. März 1801, beim Anbruche der Nacht, in zwei Hausen in den Michaelispalast. Der eine, von Pahlen angeführt, bleibt als Reserve zurück; Ben- ningsen dringt bis zu den Gemächern des Kaisers vor. Der Leibhusar, welcher die Thüre des Schlafzimmers vertheidigen will, wird niedergehalten und ein herbeieilender Kammerdiener gezwun- gen, dieselbe zu öffnen. Der Kaiser, welcher sich in das Zimmer der Kaiserin hätte retten können, wenn er nicht allabendlich aus Argwohn die Thüre dahin verrammelt hätte, suchte sich hinter den Bettvorhängen zu verbergen. Benningsen entdeckt ihn und fordert ihn auf, die Entsagungsacte zu unterzeichnen. Paul wei- gert sich. In diesem Augenblick macht ein Geräusch die meisten Verschworenen entfliehen. Benningsen allein hält den Kaiser mit der Degenspitze zurück. Die Andern kehrten bald wieder und umgaben den Kaiser von neuem. In dem Tumult wird chie Lampe umgeworfen; Benningsen läuft nach Licht, und als er zurückkommt, findet er Paul unter den Streichen der Mörder.

5. Bd. 7 - S. 44

1845 - Leipzig : Kollmann
— 44 — Winterpalaste, die Bürger in den Kirchspielen zur Eidesleistung sich versammelten, ward dem jungen Kaiser gemeldet, daß sich Widerspenstigkeit bei den Truppen zeige. Die Garden zu Pferde, die Chevaliergarde und die Fußgarderegimenter Preabraschensky und Semelowsky, nebst den Gardejagern und den Sapeurs, hatten den Eid geleistet, aber bei der reitenden Artillerie war er verweigert worden, und vier Offiziere deshalb festgenommen; eine schreckende Vorbedeutung, die bald in Wirklichkeit überging, da das Regiment Moskau gegen Mittag seine Kaserne verließ, nach dem Senatsplatze marschirte und laut den Großfürsten Constantin zum Kaiser ausrief. Auf die Nachricht hiervon befahl der Kaiser Nico- laus, die Garde-Sapeurs und Pionniers, auf deren Ergebenheit er als ihr ehemaliger Chef bauen konnte, zur Beschützung des Pala- stes herbeizuholen. Inzwischen hatte sich das Volk in starken Haufen um das vor dem Senatspalaste aufmarfchirte Truppencorps versammelt und stimmte in den Iubelruf: „Es lebe Constantin, unser Kaiser!" freudig mit ein. In diesen Ruf mischte sich bald noch ein anderer: „Es lebe die Constitution!" unverstanden von den Meisten derjenigen, die ihn nachriefen.*) Der Militairgouverneur von St» Petersburg, General Miloradowitsch, ein Zögling Su- warow's und, wie dieser, ein Liebling der Soldaten, nahte den aufrührerischen Truppen, in der Hoffnung, seine Erscheinung und wohlbekannte Stimme werde sie zum Gehorsam zurückbringen. Ein Pistolenschuß warf ihn vom Pferde, und leblos ward er hinwegge- tragen. Auf diese Kunde stieg der Kaiser selbst zu Pferde, ritt nach dem Platze, wo die Aufrührer standen, und suchte den ausbre- chenden Orcan durch freundliche Worte zu beschwören. Wieder- holte Botschaften gingen an die Rebellen. Es half nichts: die Aufruhrer blieben stehen in drohender Stellung. Da ließ der Kaiser ein Bataillon des Garderegiments Preobraschensky gegen sie heranrücken. Noch spendete er jedoch Worte des Friedens und der Ermahnung; allein nur von Gnade und unbedingter Unter- werfung war die Rede. Die Nebellen blieben fest, hoffend auf eine entscheidende Katastrophe, sobald nur mehrere Regimenter ihrem Beispiele folgten. Auch waren sie wirklich schon durch *) Einige Soldaten sollen auf Befragen, warum sie die Constitution hoch leben ließen, geantwortet haben: „weil sie die Gemahlin des Großfür- sten Constantin ist."

6. Bis zum Frieden von Campo Formio - S. 474

1824 - Berlin : Duncker & Humblot
474 welche er die Vendeer zu gewinnen suchte, als sich der Sieg am Ende doch den Waffen der überlege- nen Partei zuzuneigen begann, machte ihn verdäch- tig; auf die Anklage Westermann's, der sein Nach- folger im Commando zu werden wünschte, ward er nach Paris gerufen, in den Kerker geworfen, und vom Revolutions-Tribunale als Verschwörer gegen die Republik zum Tode verurtheilt. Auf dem Blutgerüste soll er erklärt haben, er fühle es, daß er treulos gegen Gott und seinen König ge- handelt, und er sterbe mit Reue und Glauben; nach andern Nachrichten beharrte er bis zum letz- ten Augenblicke in den Gesinnungen eines eifrigen Republikaners. Sicher ist es, daß er als ein voll- endeter Lüstling erst nach einem tüchtigen Austern- sehmaufe aus dem Gefängnisse zum Tode ging, und sich über seine bevorstehende letzte Reise mit einer scherzhaften Gleichgültigkeit äußerte, die bei Denen großen Beifall fand, welche an der Weich- heit und kirchlichen Frömmigkeit des verurtheilten Custine Anstoß genommen hatten. Indeß gelang es seinen Nachfolgern im Commando, die Dendse durch wiederholte', vorzüglich durch eine überlegene Artillerie erkämpfte Siege zu bezwingen. Die Be- satzung von Mainz, welche bei der Capitulation nur versprochen hatte, nicht gegen die Alliirten zu dienen, ward gegen die innern Feinde gebraucht, und das hauptsächlichste Werkzeug ihrer Unterdrük- kung. Nachdem Bonchamp am 16. Oktober in dem Tressen bei Chollet getödtet, d'elbse verwun- det worden war, meldeten die Volkörepräfentanten

7. Mit einem Stahlstich - S. 472

1838 - Stuttgart : Belser
472 Sechzehntes Hauptstück. Zweite!" die Garnison rief Hurrah. Ein Offizier be- fahl, Peter solle sich entfernen, weil man sonst Feuer geben würde. »Fliehen Sie nicht,« ermunterte Gudo- witsch, von Münnich unterstützt, den Monarchen, „sprin- gen Sie mit mir ans Land, Niemand wird auf Sic schießen!" Peter ließ dennoch umkehren. „So sebiffcn wir nach Rewal," sagte Münnich, »wo ein Thcil Ihrer Flotte ist, besteigen ein Kriegsschiff, segeln nach Pom- mern , führen die dort stationirte Armee gegen Peters- burg, und in 6 Wochen liegt Rußland wieder zu Ihren Füßen." Der Verblendete befahl, bei Oranicnbanm zu landen, entließ die Wachen, schrieb einen demüthigen Brief an Katharina, den sie keiner Antwort würdigte, und dann noch einen zweiten, dessen Uebcrbringer Mi- chael Jsmailow, obgleich er Peters Vertrauen ge- noß , für das schändlichste Bubenstück gewonnen wurde. Man versprach ihm Generalsrang, den Alexandcr-Newsky. Orden, mehrere tausend Bauern, 20,000 Rubel Gehalt, wenn er den Kaiser ausliefre. Wirklich beredete er den- selben, eine schmachvolle Abdankungsurknnde zu unter- schreiben, trennte hierauf die Russen von den Holsteinern, entwaffnete die letztern, und fuhr mit dem Fürsten in einem schmutzigen Wagen nach Peterhof. Katharina, die sammt der Armee dort angelangt war, gewährte ihrem Ge. mahl keine Audienz. Im rechten Flügel des Schlosses, bei offnen Thüren, vor den Augen vieler Neugierigen, mußte er feine russische Gardeunifvrm ausziehen, und eine Zeit- lang ohne Stiefel, im bloßen Hemde stehen bleiben. Man schaffte ihn auf das kaiserliche Landgut Ropscha, südwärts von Peterhof, wo er ein geräumiges Zimmer nebst einem Alkoven hatte. Nun beriethen die Or- lows, was mit ihm zu beginnen sey? Das Volk, an- fänglich erstaunt und betrogen, zeigte bald Mitleiden und Zorn: nur eine rasche That schien den Aufruhr ab- wenden zu können. Am 17. Juli Morgens ritt Alexis in Gesellschaft seines Vetters Gregor Nikititsch Or- low und einiger Andern nach Ropscha, spiegelte dem

8. Bd. 11 - S. 144

1846 - Braunschweig : Westermann
144 Drittes Hauptstück. beu des Großfürsten, das eine an die verwittwete Kaiserin, seine Mutter, das andere an seinen Bruder Nikolaus, bestätigten diese Kunde; in dem letzten leistete Konstantin seinem kaiserlichen Bruder den Unterthaneneid, und dieser konnte jetzt nicht länger zögern, von dem erledigten Throne Besitz zu ergreifen, was der russischen Nation durch ein Manifest bekannt gemacht wurde, welches alle auf die näheren Umstände des Thronwechsels bezüglichen Urkunden begleiteten. Der Morgen des 26. Decembers war dazu bestimmt, den in St. Peters- burg liegenden Truppen den Treueschwur abzunehmen. Schon war bei meh- reren Regimentern die Ceremonie vollzogen, als das Gardcregimcnt Moskau, von seinen Subaltcrnosficieren geführt, gegen Mittag aus seinen Cascrnen ausrückte, mit fliegenden Fahnen nach dem Jsaaksplatze marschirte, und sich unter dem Rufe: „Es lebe der Kaiser Konstantin!" in guter Ordnung vor dem Palaste des Senates aufstellte. Bald schloß sich der empörten Truppe das unter gleichem Rufe von einer andern Seite anrückende Leibgrcnadier- regimcnt und ein Bataillon der Mariuegardc an; zahllose Volkshauscn sam- melten sich um die meuterische Soldateska und stimmten in das aufrührerische Geschrei ein, welches diese ausstieß. Kaiser Nicolaus bewährte in dieser un- hcilschwangcrn Lage eine seltene Gegenwart des Geistes. Cr ertheilte so- gleich den Befehl, daß sich alle treu gebliebenen Regimenter um den Winter- palast zusammenziehen sollten, in dem sich die Glieder der kaiserlichen Familie befanden; er selbst stellte sich an die Spitze eines Bataillons vom Preobra- jenskischcn Garderegimente und ging den Meuterern entgegen, um sic zu ihrer Pflicht zurückzuführen. Che er mit der schwachen Schaar seiner Getreuen den Platz noch erreicht hatte, hörte man Schüsse fallen, und bald darauf kam die Meldung, daß der Gencralgouverneur von St. Petersburg Graf Milorado- witsch, während er die Aufrührer durch vernünftige Vorstellungen zu beruhigen suchte, ermordet worden sey. Der Kaiser, der inzwischen durch die Garde zu Pferde, durch die Chevaliergarde und durch das Garderegiment Pawlowsk verstärkt worden war, rückte gegen den Jsaaksplatz vor, der von einer dicht gedrängten Menschenmasse gefüllt war. Er wandte sich an die Volkshausen, die ihm zunächst standen, erklärte, daß er kein Verlangen nach der Krone trage, und sie nur angenommen habe, um sein Volk glücklich zu machen, weil sein Bruder auf den Thron verzichtet habe. Die Antwort war: „Es lebe Nicolaus!" Die aufrührerischen Soldaten behaupteten jedoch ihre Stcl-

9. Theil 4 - S. 67

1880 - Stuttgart : Heitz
Alexander I. 67 der Polizeiminister, und Graf Panin, Vicekanzler, leiteten das Complott; General Bennigsen, Fürst Subow und ein Bruder von ihm und noch einige Personen von angesehener Stellung waren als Theilnehmer in das Geheimniß gezogen. Pahlen war der Liebling Pauls I.; dieser hatte ihn mit Ehren und Gütern überhäuft. Als er eines Tages wahrnehmen mußte, daß der Kaiser Argwohn' gegen ihn hege, wurde die ungesäumte Ausführung -des Planes beschlossen. In der Nacht vom 23. zum 24. März 1801" begaben sich die Verschworenen in zwei Haufen zum Michaelspalast. Der eine, von Pahlen angeführt, bleibt als Reserve zurück; Bennigsen dringt bis zu den Gemächern des Kaisers vor. Der Leibhusar, welcher die Thüre des Schlafzimmers vertheidigen will, wird niedergehauen und ein herbeieilender Kammerdiener gezwungen, dieselbe zu öffnen. Der Kaiser, welcher sich in das Zimmer der Kaiserin hätte retten können, wenn er nicht allabendlich aus Argwohn die Thüre dahin verrammelt hätte, suchte sich hinter den Bettvorhängen zu verbergen. Bennigsen entdeckt ihn und fordert ihn auf, die Entsagungsacte zu unterzeichnen. Paul weigert sich. In diesem Augenblicke macht ein Geräusch die meisten Verschworenen entfliehen. Bennigsen allein hält den Kaiser mit der Degenspitze zurück. Die andern kehren bald wieder und umgaben den Kaiser von neuem. In dem Tumult wird die Lampe umgeworfen; Bennigsen läuft nach Licht, und als er zurückkommt, findet er Paul unter den Streichen der Mörder. Der eine hatte ihm den Schädel mit dem Degen eingeschlagen, ein anderer hatte ihm mit der Schärpe den Hals zugeschnürt. Die Leiche wurde dem Gebrauche gemäß ausgestellt; die Spuren des Kampfes waren sorgfältig verdeckt worden. Man sagte, der Kaiser sei am Schlage gestorben. Als Alexander I. (1801—25), sein ältester Sohn, der nun zum Kaiser ausgerufen wurde, die Nachricht von dem Tode seines Vaters erhielt, ergriffen ihn Schrecken und Schmerz so heftig, daß er erst nach mehreren Stunden sich so weit fassen konnte, um sein Zimmer zu verlassen und sich den Truppen als Kaiser vorzustellen. Aber er wagte nicht, die Mörder seines Vaters zu bestrafen. Höchst erschütternd war für ihn der Augenblick, als in der Schreckensnacht seine Mutter, geisterbleich und entstellt, sich ihm näherte, um ihm, als ihrem nunmehrigen Kaiser und Herrn, fußfällig zu huldigen. Um 9 Uhr des andern Morgens trat er aus den innern Gemächern des Winterpalastes hervor in die Audienzsäle, die von Menschen angefüllt waren, deren Herzen ihm erwartungsvoll ent-

10. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 201

1861 - Oldenburg : Stalling
201 Nach dem Tode des Germanicus trat des Tibcrius grau- samer, argwöhnischer Sinn offen hervor. Den Majestäts- gerichten, die schon unter Augustus bestanden hatten, gab er die weiteste Ausdehnung, indem jede unvorsichtige Aeußerung des Unwillens oder Tadels gegen die Person des Kaisers, je- der zweideutige Ausdruck mit Martern und Hinrichtung be- straft wurde. Am meisten umstrickte ihn mit gewandten Schmeicheleien sein Günstling Sejanus, der Befehlshaber der Prätorianer oder der Leibwache, dessen Herrschsucht dazu beitrug, die Kai- sergewalt in völlige Tyrannei zu verwandeln. Auf seinen Vor- schlag wurden sämmtliche Abtheilungen dieser Garden in einem festen Standlager dicht unter den Mauern Roms vereinigt. Von dieser Zeit an konnte sich der Kaiser dieser Truppen zur Durchführung jeder gewaltsamen Maßregel bedienen, und der Befehlshaber dieser Prätorianer ward nach dem Kaiser die wichtigste und mächtigste Person. Acht Jahre lang stand der gegen Jedermann argwöhnische Tiberius unter der Leitung dieses Güiistliiigs, der über den Kaiser eme wahre Zaubergewalt ausübte. Von ihm ange- trieben, ergab sich Tiberius den schändlichsten Lüsten, und um sic unbewacht befriedigen zu können, zog er sich auf die Insel Capreä bei Neapel zurück, wo er sich den ärgsten Ausschwei- fungen überließ. Inzwischen schaltete Sejanus mit unumschränk- ter Gewalt; bereits hatte er des Kaisers Sohn Drusus durch Gift aus der Welt geschafft, und gegen die Familie des ver- storbenen Germanicus wüthete er »ut Verbannung und Ein- kerkerung. Seine Bildsäulen standen allenthalben neben denen der kaiserlichen Familienglieder. Als er aber endlich seine Hand nuch nach dem Throne ausstrcckte, da gingen dem Tibcrius die Augen über seinen Günstling auf. Er ernannte den Macro zum Befehlshaber der Garden, und dieser legte dem Senat den kaiserlichen Befehl zur Verhaftung des Sejanus vor. Der ge- fallene Günstling ward hingerichtct. und Tiberius ließ seine Kinder, Verwandten und Anhänger in Masse umbringen. Von nun an machten Argwohn, Mcnschenverachtung, Hab-
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